Entstehung und Entwicklung

Prof. Rudolf Seitz, langjähriger Präsident der Akademie der Bildenden Künste in
München, hat im Jahr 1981 in München die Schule der Phantasie gegründet.
Angeregt zu diesem Schritt hat ihn sein Lehrer Oskar Kokoschka, der in Salzburg die "Schule des Sehens"
(die heutige internationale Salzburger Sommerakademie) ins Leben gerufen hat. Seit 1993 gibt es
die "Schule der Phantasie" auch in Salzburg. Margitta Bukovski, die nach Aufforderung von Prof.
Seitz das Modell in Österreich startete, erweiterte das Konzept um die Bereiche
Bewegung, Klänge, Theater, Schreiben, ... Entspannungsübungen, Phantasiereisen, Imaginationen, ...
Seit 2015 leitet Sabine Revers den Verein als Obfrau. Sie führt die Grundidee mit den Erweierungen weiter,
und vertieft die Werte-Arbeit mit den Kindern. Über Anregungen der Kursleiter*innen bringen die Kinder ihre Ideen
kreativ zum Ausdruck und entfalten damit ihre Potentiale.

Indem die Fantasie angeregt wird werden Ressourcen in den Menschen gefördert und gestärkt.

 

Warum gerade Schule der Phantasie?

Schule, Beruf und Alltag sind gekennzeichnet durch eine Überbetonung von Wissensvermittlung.
Der Wissensexplosion und der Rationalisierung vieler Lebensbereiche stehen emotionale Verarmung
und Vereinsamung sowie Verkümmerung der kreativen Anlagen und Fähigkeiten gegenüber. 
Rudolf Seitz führt im Vorwort seines Buches „Schule der Phantasie“ aus:

„Kreative Menschen sind flexibel, sie finden sich
auch in ungewöhnlichen Situationen zurecht.
Sie sind grundsätzlich bereit, neue Gegebenheiten
mit einzubeziehen“

Diese Fähigkeiten kreativer Menschen sind gefragt; gerade heute, in einer Welt, in der sich
Veränderungen immer rascher vollziehen. Kreatives Tun stellt einen wichtigen Beitrag zur
Persönlichkeitsentfaltung und Lebensbewältigung dar. Es ist also ein Gebot der Stunde,
die Phantasie und Kreativität bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu fördern.

 

SCHULE soll in seiner ursprünglichen Bedeutung verstanden werden,
als Ort der Begegnung,
des Gesprächs
und der Muße.

 

    
BEGEGNUNG


meint das Begegnen mit sich selbst 
(das „Bei sich sein“) im kreativen Tun und 
die Erfahrung, wie es mir dabei geht. 
meint aber auch die Begegnung mit den verwendeten Materialien.
Wie sieht ein Stein aus?
Wie fühlt sich Holz an? Wie riecht Moos? ..... 
Wie reagiert Acrylfarbe?

 

Dabei geht es um ein Training 
der SINN-ES Wahrnehmung.
Es gibt keinen SINN ohne SINNes Wahrnehmung.
meint die Begegnung/ Beziehung 
mit anderen Menschen. 
Hat mein Eigenes Platz im MITEINANDER?
Haben umgekehrt auch der oder die anderen Platz bei mir?

Dabei ist die Pflege eines wertschätzenden Umganges mit sich selbst,
mit anderen Menschen und der Umwelt im weitesten Sinn, ein wichtiges Ziel.

Muße
meint Zeit haben, 
meint sich Zeit lassen, 
meint verweilen dürfen, 
meint „Dasein dürfen“.

Zur Muße gehören verschiedene Erlebniswerte wie z.B.:

Phantasiereisen, 
sich entspannen, 
Ruhe erfahren, 
die Seele baumeln lassen.


David Steindl- Rast meint dazu:

 

„Muße ist nicht das Privileg derer,
die es sich leisten können, 
sich Zeit zu nehmen,
sondern die Tugend derer, 
die allem was sie tun,
soviel Zeit widmen, 
wie es ihm gebührt.“

GESPRÄCH

Jede Begegnung und jede Beziehung lebt vom "Sich ausdrücken"

Über das Wort (Sprechen, Schreiben),
die WORTSPRACHE. Über das Malen und Gestalten,
die BILDSPRACHE. Über den Körper, die KÖRPERSPRACHE.
Über Klänge,
die KLANGSPRACHE.


Je mehr Ausdrucksmöglichkeiten der Mensch
für sich entwickelt hat, desto reicher ist seine
innere und äußere LEBENDIGKEIT.

Die vielen Sprachen sind Möglichkeiten, um
WERTE im Leben zu verwirklichen und SINN
zu spüren.

Viktor Frankl spricht in diesem
Zusammenhang von den 3 Straßen zum Sinn,
nämlich:

Erlebniswerte, schöpferische Werte und
Einstellungswerte, um ein erfülltes, also
sinnvolles Leben zu führen.

Wörtlich sagt V. Frankl:

 

„Den Sinn unseres Daseins erfüllen wir
allemal dadurch, dass wir Werte verwirklichen“

 

Das Pflegen und Stärken von Werten ist daher
ein wichtiges Anliegen.
Es meint das Kultivieren und Genießen:

im schöpferischen Tun aktiv sein,
und bei Erlebniswerten passiv sein.

 

In der Psychologie und der
Salutogenese (= Lehre von der Entstehung
von Gesundheit) weiß man heute, dass
gelebte Werte wichtige Aspekte der Prävention, der
Psychohygiene und damit der Gesundheit im weitesten Sinn sind.
Dazu zählen auch die Selbstwertstärkung und
die Ressourcenförderung.

PHANTASIE und KREATIVITÄT zu entwickeln bedeutet 
präventiv und stärkend sein Leben zu gestalten, 
privat, wie auch im Beruf.